Es ist 6.00 Uhr morgens. Im Juradorf in der "Hersbrucker Schweiz" beginnt ein neuer Arbeitstag. Der Schmied schließt seine Werkstatt auf und stellt das Gebläse an. Das Feuer in der Esse beginnt
zu flackern. Eine wohltönende Männerstimme ist zu hören. Der gut gelaunte Handwerker singt sein Lieblingslied: "Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder. Stimmt
ein, stimmt all' mit ein und lasst uns fröhlich sein."
Diese Zeremonie des Arbeitsbeginns macht Leute, die aus der Stadt zugezogen sind, neugierig. Ein Gespräch mit dem "singenden Schmied" bringt Aufklärung. Der Interessierte erfährt: In Alfeld, dem
oben genannten Juradorf, gibt es einen Männergesangverein, der im Jahr 1852 gegründet wurde. Weitere Auskünfte müssten bei der Vorstandschaft des Vereins eingeholt werden. In den
Vereinsunterlagen fand sich dann eine "Bescheinigung über die Gründung des Vereins"
Sie lautet: Der MGV Alfeld wurde im Oktober 1852 von sieben sangesfreudigen Männern gegründet. Der damalige Chorleiter Musiker Johann Maul war die Triebkraft zur Gründung des Vereins. Nach dem
durch Kriegseinwirkung das Protokollbuch mit der Gründungsniederschrift mit verschiedenen Akten und damaligen Notenmaterial vernichtet wurde, konnte durch noch zwei lebende Sängerkameraden und
Ehrenmitglieder Johann Peller und Andreas Högner der Beweis des 100jährigen Bestehens erbracht werden.
Auf Grund dieser Bescheinigung und der eidesstattlichen Erklärungen sieht sich die Vereinsleitung berechtigt, im Jahr 2002 das 150jährige Bestehen des Gesangvereins 1852 zu feiern. Außerdem
findet sich in einem "Verzeichnis der im Bezirk des Landgerichts Sulzbach bestehenden nicht politischen Vereine angelegt 1850" aus dem Jahr 1866 ein Hinweis auf das Bestehen eines Sängerbundes in
Alfeld.
In einem weiteren "Verzeichnis der im Bezirke des königlichen Bezirksamtes Sulzbach bestehenden nicht politischen Vereine" aus dem Jahr 1870 steht eine Eintragung mit folgendem Wortlaut:
"Gesangverein in Alfeld. Pflege des Gesangs und geselliges Vergnügen - Vorstand: Unterhändler Müller, Dirigent: Lehrer Graedler, Kassier: Johann Kellermann"In der genannte Bescheinigung über die
Gründung des Vereins mit den eidesstattlichen Erklärungen aus dem Jahr 1957 wird auf das nicht mehr vorhandene Protokollbuch mit der Gründungsniederschrift hingewiesen. Daraus wird deutlich, wie
wichtig es ist, dass Aufzeichnungen über das Vereinsleben gemacht werden, damit nachfolgende Generationen über die Entwicklung und die Leistungen des Vereins in Kenntnis gesetzt werden können.
Das ist im Fall des Gesangvereins 1852 gut gelungen. Drei sorgfältig geführte Protokollbücher geben seit dem Jahr 1894 detailliert Auskunft über das Vereinsleben.
Beim Studium der Unterlagen des Vereins erkennt man, dass von den Mitgliedern strenge Regeln befolgt werden mussten. Der Eintritt in den Verein erfolgte lange Zeit durch Abstimmung mittels Ballotage (laut Duden: eine geheime Abstimmung mit weißen oder schwarzen Kugeln). Zusätzlich fanden Stimmprüfungen statt. Das Verhalten der Mitglieder bei den Proben und den Veranstaltungen wurde beobachtet und, wenn nötig, gerügt. Eine Satzung ordnet das Vereinsleben. Außerdem laufen die Aktivitäten meistens nach einem geregelten Jahresprogramm ab, mit einer Jahreshauptversammlung, etwa 4 Ausschusssitzungen, durchschnittlich bis zu 30 Singstunden und fest eingeplanten Veranstaltungen, wie Konzerten, Teilnahme an kirchlichen Festen, Ereignissen in der Gemeinde u.a. Mit den Auftritten bereichert der Gesangverein 1852 das Geschehen im Alfelder Dorfleben.
Die Hälfte des Monats Juli 1977 war schon vorbei, als fleißige Helfer des Gesangvereins 1852 sich auf einen Berg südlich von Alfeld zu schaffen machten. Der "Festplatz unter den vier Linden"
musste hergerichtet werden, damit Tische und Bänke aufgestellt werden konnten. Im Geäst der Bäume wurden bunte Lichterketten aufgehängt. An den Zufahrtswegen steckten einige Männer Fackeln in die
Erde, diese sollten den Festgästen nachts heimleuchten. Für den 23. Juli 1977 war eine Veranstaltung des Gesangvereins 1852 Alfeld angesagt worden - die "Serenade unter den vier Linden".
Am Abend des genannten Ereignisses versammelten sich auf dem Festplatz viele Einwohner aus Alfeld und Umgebung. Neben den Mitgliedern des Veranstaltervereins 1852 Alfeld wirkten der Gesangverein
Liederkranz Alfeld, Gesangverein Thalheim, Concordia Förrenbach, ein Bläserquartett des Posaunenchors Alfeld und das "Streichquartett Spindler" mit. Als Ehrengäste waren Bürgermeister Leonhard
Bruckner, Pfarrer Christian Holler und Kreisrat Hermann aus Kainsbach vertreten. Die Gesamtleitung dieser 1. Serenade unter den 4 Linden hatte der Chorleiter des Gesangvereins 1852 Alfeld, Herr
Werner Hammerbacher.
Der Schriftführer Rudolf Söhnlein schilderte den musikalischen Beitrag dieser Veranstaltung wie folgt:
"Der Jubiläumsverein leitete den Abend mit dem Kanon Abendstille ein. Ein exakt von einem Streichquartett unter Leitung von Professor Spindler vorgetragener Presto-Satz von Mozart folgte. Der
Gesangverein Liederkranz steuerte unter Leitung von Hans Ehras zwei Lieder bei. Danach wieder das Streichquartett mit einem beschwingten Mozart-Menuett. Anschließend sang der Gesangverein
Concordia Förrenbach und der Gesangverein Thalheim zwei Lieder. Zur Überraschung der Zuhörer ließ nun ein Bläserquartett des Alfelder Posaunenchors vom Felsen herab mehrere Weisen erklingen,
nachdem die hereinbrechende Nacht das Tal und den Ort in Dunkel gehüllt hatte."
Seit diesem Festtag wird die "Serenade unter den 4 Linden" jedes Jahr veranstaltet.
Weitere nennenswerte Veranstaltungen verteilen sich über den Zeitraum des Jahres wie folgt:
Adventsabend mit Ehrungen
Weihnachtskonzert in der Kirche
Singen am Dorfplatz - Hl. Abend
Weihnachtsball am 26.12.
Singen am Kriegerdenkmal - Volkstrauertag
Gesang bei Beerdigungen von Mitgliedern
Teilnahme an Jubiläen anderer Vereine
Singen beim Erntedankfestgottesdienst
Ständchen für Jubilare
Die Aufstellung zeigt, dass der Gesangverein 1852 Alfeld ein sehr aktiver Verein ist, der der Dorfgemeinschaft bei vielen Gelegenheiten mit seinem Gesang dient und damit das kulturelle Geschehen
der Region positiv beeinflusst.
In diesem Zusammenhang dürfen die Verdienste der Chorleiter nicht übersehen werden. Ehrenchorleiter Johann Lederer erntete für seine Leistungen während seiner 35jährigen Amtszeit hervorragende
Anerkennung. Der jetzige Chorleiter, Herr Werner Hammerbacher, wurde zum 25jährigen Chorleiterjubiläum vom 1. Vorstand Friedrich Maiß mit folgendem Lob bedacht: "Für den Verein war Werner
Hammerbacher ein Glücksgriff. Sein Talent, Musik zu vermitteln und erkennbar zu machen hat den Verein auf einen sehr guten Weg gebracht. Werner Hammerbacher verfügt aber noch über andere Talente.
Er bringt es immer wieder fertig, Instrumentalgruppen, Solisten und neue Vereine für die musikalischen Veranstaltungen seines Vereins zu interessieren und sie zum Mitgestalten zu bewegen.
Beim Studium der Protokollbücher konnte festgestellt werden, dass die Mitglieder des Gesangvereins 1852 schon immer ziemlich "reiselustig" und gewillt waren, über den "Dorfrand" hinauszuschauen.
Zuerst wurde mit Fuhrwerken in die "weitere" Umgebung gefahren, wenn die Fußwege doch zu lange waren. Später benützte man Kombinationen von Verkehrsmitteln.
Im 1. Niederschriftenbuch fand sich ein Hinweis auf eine Fahrt nach Lohe bei Nürnberg vom 7. Juni 1925. Hier wurde berichtet, dass der Transport der Mitglieder von Alfeld nach Hersbruck mit
Fuhrwerken stattgefunden hat, die die Herren Fischer von Otzenberg und H. Hummer, Rosenmühle gratis zur Verfügung gestellt haben. Die Weiterfahrt geschah vom Bahnhof Hersbruck rechts der Pegnitz
nach Nürnberg mit dem Zug. Für die Fahrzeit von Alfeld nach Hersbruck rechnete man gut zwei Stunden. Pro Mitglied wurde 1,-- Mark Fahrtauslagen erhoben. Alle übrigen Auslagen deckte die
Vereinskasse. Die weiteren Ausflüge geschahen schon mit Autos. Die Fahrt nach Altdorf/Rasch am 13. Mai 1928 fand mit dem Wagen der "Bürgerbrauerei Hersbruck" statt - kostenfrei. Der Fahrer
erhielt ein Trinkgeld von 25,-- Mark. Am 29. April 1934 fuhren die Mitglieder des Gesangverein 1852 mit Angehörigen nach Kelheim und Regensburg. Vom Postamt Hersbruck war ein "Triebwagen mit
Anhänger" gemietet worden. Der Fahrpreis betrug gesamt R.M. 164,80.
2 Reisebusse aus Hersbruck brachten die Reisegesellschaft am 09./10. Juli 1955 zum Bodensee. Nach Eschenau, zum Sängerfest, wurde am 20. Mai 1960 mit 2 Postomnibussen gefahren. Am 10. Juli 1961 erfolgte eine Fahrt an den Königsee und zum Salzbergwerk Berchtesgaden. .
Herr Pickel aus Engelthal fuhr den Verein am 29. Oktober 1961 nach Flossenbürg. Am 28. Oktober 1962 ging es wieder einmal nach Regensburg, am 27. Juli 1968 war das Ziel Garmisch. Das
Busunternehmen Bruckner Sulzbach brachte die Reiselustigen am 12. Juli 1970 nach Oberstdorf und am 30. September 1972 nach München. Würzburg wurde am 30. Juni 1973 besucht.
Im Jubiläumsjahr 1977 besuchte man vom 18.-19. Juni zusammen mit den Alfelder Musikanten die Stadt Alfeld an der Leine. Zur 25jährigen Jubiläumsfeier der Sängergilde Alfeld besuchte man vom
24.-25. März 1979 erneut die namensgleiche, hessische Stadt. 05.-06. Mai 1984 Fahrt zum Liederabend beim Gesangverein Hamonie Heppenheim.
Für die Moselfahrt am 27./28. Juni 1987 bestieg man sogar einen Doppelstockbus. Die Vereinsmitglieder interessierten sich für die Landesgartenschau in Dinkelsbühl am 24. September 1988. Das Reiseunternehmen Hense Hersbruck brachte am 28. April 1990 die Sänger zum 25jährigen Jubiläum des Gesangvereins Harmonie nach Heppenheim.
Die Fahrt an den Rhein vom 27./28. Juni 1992 und den Ausflug vom 24./25. Oktober 1992 wiederum nach Heppenheim unternahm man mit dem Reiseunternehmen Hirschmann. Mit dem 3-Tagesausflug nach
Verona zur Opernaufführung von Turandot, der vom 04.-06. August 1995 stattfand, beendete der Gesangverein 1852 Alfeld vorläufig die Serie der Ausflüge. Neue Verpflichtungen stehen an. Der Verein
bereitet sich auf die 150 Jahrfeier im Jahr 2002 vor.
In der schon erwähnten Bescheinigung über die Gründung des Vereins wird von "sieben sangesfreudigen Männern" gesprochen, die den Verein im Oktober 1852 gegründet haben. Während der ersten 50
Jahre des Bestehens vom GV 1852 stieg die Anzahl der Mitglieder auf 21.
Die Zugehörigkeit zum Verein wurde durch das Tragen des Vereinszeichens dokumentiert. In der Niederschrift vom 29. April 1894 steht der Vermerk: "Die Vereinszeichen sind von nun ab bei allen
Festlichkeiten zu tragen". Das Vereinsleben regelte man durch die "Vereinsstatuten", die einer Genehmigung des Königlichen Bezirksamtes bedurften. Strenge Regeln beeinträchtigten sogar die
Feierlichkeiten des Vereins. Für die Christbaumverlosung beim Weihnachtsball musste ein Verlosungsplan der Regierung zur Genehmigung vorgelegt werden. Der Verlosungswert war anzugeben. Er wurde
auf 25,-- M angesetzt.
Bei der Überprüfung der 2. Periode des Bestehens des Vereins von 1902-1952 fällt vor allem die Auflistung der finanziellen Probleme auf. Mit Theateraufführungen beabsichtigten die Mitglieder, die
Vereinskasse auszubessern. Beim Weihnachtsball wurde eine Christbaumverlosung oder Christbaumversteigerung durchgeführt. Zur Unterhaltung im Fasching gab es komisch-theatralische Aufführungen.
Die Eintrittspreise für die Veranstaltungen bewegten sich zwischen 50 Pf. und 2,-- M.
Ein großes Problem bereitete die Anschaffung eines Klaviers, welches am 27. Januar 1912 bei Neuppert, Nürnberg zum Preis von 470,-- M gekauft wurde. 100,-- M konnten aus dem Klavierfonds
beglichen werden, 200,-- M stellte Zimmermeister Johann Kellermann zu einem Zinsfuß von 4% dem Verein zur Verfügung und 170,-- M blieben auf ein Jahr noch bei der Firma Neuppert zum Zinsfuß von
4% stehen. Im Protokoll vom 3. Februar 1912 steht der Satz: "Für obige Summe haftet der Verein mit seinem ganzen Inventar". Sparsames Haushalten mit dem Geld des Vereins war angesagt. Die
Vervielfältigung von Liedern erfolgte durch Abschreiben. Die Kassenberichte schlossen trotz der geringen Möglichkeiten bis nach dem 1. Weltkrieg jährlich mit geringem Überschuss ab. Am 1. Februar
1919 musste erstmals ein Defizit von 6,26 M hingenommen werden. Die Folge war eine Erhöhung der monatlichen Beitragszahlungen von 10 Pf. auf 20 Pf. Am 1. November 1919 weist der "Kassenbestand"
wieder ein Plus auf.
Langsam stiegen alle Ausgaben. Während die Musikkapelle 1919 mit 5 Mann noch um 25,-- M Lohn beim Weihnachtsball spielte, mussten 1920 für ein 7 Mann Orchester 250,-- M bezahlt werden. Dabei ist
zu beachten, dass es sich immer noch um Goldmark oder Silbermark handelte, denn erst nach 1924 zahlte man mit der Reichsmark. Am 13. November 1921 wurden die Monatsbeiträge von 20Pf. auf 40 Pf.
erhöht. Die Musikkapelle verlangte am 3. Dezember 1921 mit 5 Mann 350,-- M, am 16. Dezember 1922 bereits 5.600,-- M. Die Inflation erreichte ihren Höhepunkt. Im Dezember 1923 betrug die
Aufnahmegebühr in den Verein eine Goldmark = 1 Billion. 1924 normalisierten sich die Preise wieder. Die Musiker spielten beim Fastnachtsball um 4,-- M pro Kopf.
Während der nächsten Jahre bereitete sich der GV 1852 auf die 75 Jahrfeier vor. Am 14. und 15. Mai 1927 wurde dieses Jubiläum gebührend gefeiert. Viele Vereine versammelten sich auf dem
Festplatz, der von Georg Maul (Pirner) in seinem Obstgarten zur Verfügung gestellt worden war. Die Tanzveranstaltungen fanden im Saal des Herrn Georg Engelhard und im Saal von Frau Käthe Lehnerer
statt.
Zur Erinnerung an das gelungene Fest wurde ein Vereinsbild enthüllt. Ende 1927 konnte ein Mitgliederstand von 89 Mann ermittelt werden. 37 aktive Mitglieder, 45 passive Mitglieder und 7
Ehrenmitglieder zählten zum Verein.
Am 24. März 1928 wurde der Beschluss gefasst, dem Deutschen und Fränkischen Sängerbund beizutreten. Von nun an erhielten langjährige aktive Mitglieder Ehrennadeln und Ehrenurkunden der
übergeordneten Sängervereinigungen ausgehändigt. Die umliegenden Gesangvereine schlossen sich zu Gruppen zusammen. Zur Sängergruppe Alfeld gehörte damals der Gesangverein Alfeld, der Gesangverein
Thalheim und Eintracht Thalheim. 1929 erhielten für 30jährige aktive Sängertätigkeit Johann Michael Erdner und Johann Kellermann, Zimmermeister die silbernen Bundesnadeln vom Deutschen Sängerbund
und die dazugehörigen Ehrenurkunden. Bei der Weihnachtsfeier 1932 wurde die Auszeichnung Herrn Johann Peller, Schreinermeister übermittelt.
Vom 22. April 1939 bis 26. Oktober 1946 finden sich keine Einträge im Protokollbuch wegen des 2. Weltkriegs.
Am 26. Oktober 1946 wurden die Gesangesproben wieder aufgenommen. Der Mitgliederbestand betrug am 03. November 1946 34 Männer, aufgeteilt in 21 aktive Sänger und 13 Passive. 4 ehemalige
Mitglieder waren gefallen, 2 verstorben und 2 vermisst. Der Verein gedachte an 10 Kameraden, "die noch hinterm Zaun in Gefangenschaft sind". Bis 1948 durften 5 Vereinsmitglieder aus der
Gefangenschaft heimkehren.
Am 21. Januar 1952 wurden die Termine für den Festkommers und weiteren Feierlichkeiten festgelegt. Das große Ereignis sollte am 7. und 8. Juni 1952 stattfinden. Einer der ersten Vorschläge
befasste sich mit der einheitlichen Kleidung der Vereinsmitglieder. Er lautete: "Bis zum Fest soll jeder Sänger eine Sängermütze besitzen". Zur Frage der Örtlichkeit des Festplatzes holte man
eine Genehmigung von der Gemeindeverwaltung ein. Demzufolge konnte die Feier am "Kühberg" unter den 4 Linden stattfinden. Ein Fotograf erstellte das Vereinsbild. Das Angebot von Atelier Müller,
Hersbruck über die Summe von 480,-- DM betreffend, fand Zustimmung. Erinnerungsbänder und Festabzeichen mussten bestellt werden. Sämtliche Vereinsmitglieder wurden aufgefordert, bei der
Erweiterung der Anmarsch- und Anfuhrwege zum Festplatz mitzuhelfen. Verkaufsbuden am Festplatz durften nur ortsansässige Geschäftsleute aufstellen. Vereinsmitglieder sollten bevorzugt werden. Vom
Gewinn des Verkaufs war eine bestimmte Abgabe an den Verein zu leisten.
Das Problem, Parkplätze für Fahrräder und sonstige Verkehrsmittel zu schaffen, wurde erörtert. An 33 Vereine aus der Region ergingen Einladungen. Nach diesen Vorbereitungen musste der Termin für
die 100 Jahrfeier leider verschoben werden, weil innerhalb der Ortschaft die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen war. Zum Glück hat die MKS nicht weiter um sich gegriffen, sodass ein neuer
Zeitpunkt für die 100 Jahrfeier festgelegt werden konnte.
Am 19. und 20. Juli 1952 fand das Jubiläum statt. Alle Vereine mussten noch mal eingeladen werden. Das Festprogramm wurde wie vorgesehen abgewickelt. Der 2. Vorsitzende des Fränkischen
Sängerbundes, Alois Kremer überreichte dem Verein eine Ehrenurkunde des Deutschen Sängerbundes. Der Verlauf des Festes war erfreulich. Die 100 Jahrfeier war gelungen. Besonderer Dank erging an
Leonhard Bruckner wegen der tatkräftigen Unterstützung bei den Vorbereitungen des Jubiläums.
Während der 3. Epoche der Geschichte des Vereins von 1952 bis 2002 bemühten sich die Mitglieder, das Ansehen der singenden Gemeinschaft zu vermehren.
Die Finanzkraft ist auf Grund sorgfältiger Kassenführung seit 1947 um das 100fache gestiegen. Auch die Behörden wurden auf den Verein aufmerksam. Das Landratsamt Hersbruck stellte im September
1967 einen Geldbetrag für die Anschaffung von Notenmaterial in Aussicht. Am 20. Oktober 1968 fand im Deutschen Hof in Alfeld ein Heimatabend statt, bei dem der Gesangverein 1852 zwei Lieder für
Rundfunkaufnahmen sang.
Beim Festabend im Jubiläumsjahr 1977 verlas Bürgermeister Bruckner ein Glückwunschschreiben von Ministerpräsident Alfons Goppel. Über den Deutschen Sängerbund und den Sängerkreis Pegnitzau hatte
der Verein wegen nachweislicher 100jähriger Pflege des deutschen Liedes 1957 die "Zelter-Plakette" erhalten, die ursprünglich in feierlichem Rahmen von Bundespräsident Theodor Heuß in Köln
verliehen worden war.
Im März 1978 findet der gemischte Chor zum ersten Mal Erwähnung, an der ersten gemeinsamen Singstunde nahm überraschender Weise nur eine Frau teil. An der Serenade im gleichen Jahr fand dann der
erste Auftritt des gemischten Chores unter Leitung von Werner Hammerbacher statt. Erst bei der JHV am 6. Oktober 1994 wurden durch Vereinsbeschluss die Sängerinnen als Mitglieder im Verein
aufgenommen.
Erstmalig in der Vereinsgeschichte fand der Sängerkreistag am 27. Oktober 1979 im Vereinslokal des GV 1852 statt.
Am 12. Dezember 1982 fanden erstmals Ehrungen von Mitgliedern in der Adventszeit statt. Seit 1983 findet dieser Ehrenabend nun am Samstag vor dem 1. Advent statt.
Der Fränkische Sängerbund wollte in einem Buch ein Foto des Gesangvereins 1852 veröffentlichen. Deshalb wurden am 28. Oktober 1989 Aufnahmen unter den 4 Linden gemacht. Wolfgang Sörgel gestaltete
für die Sängergruppe Albachtal eine Musikkassette. Der Chor traf sich deswegen am 22. November 1990 im Saal des Vereinslokals zu Tonbandaufnahmen.
Hintere Reihe von links: Walter Tichatschke, Holger Hammerbacher, Peter Fischer, Leonhard Bauer, Karl-Heinz Paloch,
Bernd Kurzer, Heinz Maul, Peter Kohl, Peter Haas
Mittlere Reihe von links: Werner Pilhöfer, Reinhard Maul, Rudolf Söhnlein, Hans Blos, Bernd Windsheimer, Manfred
Marksteiner, Werner Meyer, Helmut Scholz, Christof Pilhöfer, Heinrich Maul, Wolfgang Blos, Johann Sörgel, Robert Lederer, Xaver Holzer, Michael Kohl
Erste Reihe von links: Werner Hammerbacher, Friedrich Maiß, Hermann Bauer, Erich Hubl, Heinrich Linhard, Hans
Pilhofer, Friedrich Fuchs, Franz Schuster, Norbert Richthammer, Hans Sörgel
Die Chorleiter bemühten sich, das Angebot der Lieder zu erweitern. Volkslieder, Choräle, Kunstlieder, moderne Filmmusik und Opernausschnitte gehören seit einiger Zeit zum Repertoire. Die
erfreulichen Leistungen des Vereins werden auch durch die Tatsache erreicht, dass verschiedene Gesangsgruppen zur Singgemeinschaft gehören. Neben dem Männerchor wirken bei Auftritten der
Gemischte Chor, ein Kinderchor und ein Frauenchor mit. Einige Sänger des Vereins treten auch als Solisten auf.
Bei der Feier der 15. Wiederkehr der Serenade am 20. Juni 1992 fand der 1. Bürgermeister der Gemeinde Alfeld, Herr Pirner für die Leistungen des Vereins lobende Worte. Er forderte die Jugend zum
Mitmachen bei kulturellen Veranstaltungen der Gemeinde auf. Dem Wunsch des Gemeindeoberhauptes wird in Alfeld seit vielen Jahren nachgekommen, denn traditionsgemäß steigen die Nachkommen der
Mitglieder vom GV 1852 meistens in die Fußstapfen ihrer Eltern und Großeltern. Auch heute noch! Das ist sehr erfreulich. Hoffentlich hält dieser Trend an, damit der Gesangverein 1852 Alfeld noch
viele Jahre in der Dorfgemeinde und in der Region wirken kann!
Zur Vorbereitung auf das 150jährige Jubiläum wurden am 3. Juli 1998, bei einem Vereinsessen unter den vier Linden, die Arbeitskreise Musik, Öffentlichkeitsarbeit, Organisation und Finanzen
gegründet.
Beim Sängerkreistag 1999 in Neuhaus ist Werner Hammerbacher zum Ehren-Kreischorleiter ernannt worden. Die Serenade unter den Linden wurde wegen Kälte und Regen erstmalig ins Sportheim des SV Alfeld verlegt. Trauriger Höhepunkt 1999 war, dass insgesamt sechs Ehrenmitglieder: Johann Pilhöfer (19.03.), Emil Scholz (09.05.) Leonhard Kohl (12.10.) Robert Lederer (21.10.) Johann Niebler (26.11.) und Leonhard Knarr (05.12.) in diesem Jahr verstarben.
Bei der Jahreshauptversammlung 2000 wurde Thomas Niebler zum Nachfolger des langjährigen Schriftführers Rudolf Söhnlein gewählt. In den vier Arbeitskreisen Musik, Organisation, Finanzen und Öffentlichkeitsarbeit wurden die ersten Ergebnisse für das anstehende 150jährige Jubiläum vorgestellt. In der Sängergruppe Albachtal beendete der MGV Poppberg offiziell seine Sängertätigkeit. Mit einem 20köpfigen Bedienungs- und Ausschankteam besserte erstmals der Gesangverein Alfeld 1852 seine Vereinskasse an der Kirchweih auf. In 4 Gruppen wurden jeweils am Sonntag und Montag von 14-18 Uhr und von 18-22Uhr vor der Gaststätte „Deutscher Hof“ Getränke ausgeschenkt. Am 10. September hatte Friedrich Maiß den Gesangverein Alfeld zur großen Geburtstagsparty im Garten an der Kauerheimer Straße eingeladen. Bei hochsommerlichen Temperaturen spielten zur Unterhaltung die Alfelder Musikanten auf.
Das Jahr 2001 stand im Zeichen der Vorbereitungen für eine Errichtung einer eigenen Veranstaltungshalle. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde der Standort, Betriebs- und Nutzungskonzept und das Finanzierungskonzept der Kulturhalle vorgestellt. Unter der Nr. 958 wurde der GV 1852 am 23. Juli beim Vereinsregister des Amtsgerichtes Hersbruck mit dem Namen "Gesangverein Alfeld, Verein für Chor- und Instrumentalmusik e.V. mit Sitz in Alfeld" eingetragen. Mit über 30 Helfer*innen gestaltete der Gesangverein Alfeld das Dorffest mit einem Reingewinn von ca. DM 7.000. In weiteren vielen Besprechungen zur Kulturhalle wurden Erbbaurecht, Zuschussanträge der DLE (Direktion für Ländliche Entwicklung) und des Landkreises Nürnberger Land, Immissionsgutachten und Eingabeplan besprochen.
2002. In den ersten Wochen des Jubiläumsjahres stand Chorleiter Werner Hammerbacher aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Verfügung. Als Ersatz wurde Kreischorleiter Friedhelm Treiber gefunden. Hildegard Offner verfasste die Vereinschronik. Für eine einheitliche Vereinskleidung gab es eine allgemeine Absichtsbekundung. Im März fand der Festgottesdienst in Gedenken an die verstorbenen Mitglieder in der St. Bartholomäuskirche statt. Bei einer Mitgliederversammlung im April wurde Ernst Maul zum neuen Kassier gewählt. Zudem wurde der Planentwurf der Kulturhalle des Architekten Ehmer vorgestellt. In der abschließenden schriftlichen Abstimmung votierten von den 49 stimmberechtigten 77,5% für die Kulturhalle. Ganz im Zeichen von Friedrich Silcher stand der „Tag des Liedes“ auf dem Marktplatz in Alfeld. Bei der Serenade unter den Linden wurde erstmals ein Bühnenbild als Kulisse erstellt, das von Hermann Bauer gestaltet und bemalt wurde. Die Männer und Frauen des Gesangvereins schlüpften in unterschiedliche Kostüme und boten außergewöhnliche musikalische und szenische Leistungen. Beim Festabend im Rasthaus Alfeld begrüßte 2. Vorsitzender Wolfgang Blos neben Abordnungen der örtlichen Vereine und der Kirchengemeinde auch Vertreter der Sängergruppe Albachtal, des Sängerkreises Hersbruck und des Fränkischen Sängerbundes sowie Gäste aus Politik und Wirtschaft. Vorsitzender Friedrich Maiß ging in seiner Festrede auf die Gründung des Gesangvereins Alfeld im Herbst 1852 ein. Es sei immer selektiert worden, wer in den Verein aufgenommen wird, erklärte Maiß. Das führte auch 1903 zur Gründung des Gesangvereins Liederkranz Alfeld. Die hieraus resultierenden Spannungen seien heute noch zu spüren. Mit einem Jubiläums-Weihnachtskonzert in der St. Bartholomäuskirche in Alfeld endeten die Feierlichkeiten anlässlich der 150-Jahrfeier des Gesangvereins Alfeld 1852.
2003 wurde der Gesangverein zu mehreren Festabenden und Jubiläumsveranstaltungen geladen. Liederkranz Bullach (75) Gesangverein Heuchling (100) Liederkranz Alfeld (100) und Sängerbund Thalheim (125) „Lust und Liebe, Mord und Totschlag unter den Linden“ war das Motto der originellen Sommerserenade mit der das alte Wirtshaussingen in Erinnerung gerufen wurde. Eine typische Szene, die Kulisse einer alten Wirtstube mit Kachelofen, bemalt von unserem Ehrenmitglied Hermann Bauer, wurde diesmal unter den vier Linden nachgebaut. Die herrlich alten Lieder von Herz und Schmerz, von Freveltat und Mutterliebe wurden vom Männerchor sowie dem gemischten Chor des Gesangverein Alfeld 1852, sitzend auf Bierbänken, vorgetragen. Nach zweijähriger Pause fand der Weihnachtsball an neuer Stätte im Gasthof „Berghof“ statt.
Bei der Jahreshauptversammlung im Januar 2004 stellte sich Friedrich Maiß nicht mehr für die Wahl zum 1. Vorstand zur Verfügung. Bei der Fortsetzung der JHV im Februar mit Neuwahlen der Vorstandschaft wurde Wolfgang Blos zum 1. Vorsitzenden und Peter Haas zum 2. Vorsitzenden gewählt. Seit dem 10. September ist der Verein unter www.Gesangverein-Alfeld.de im Internet vertreten, die Homepage wird von Thomas Niebler betreut und aktualisiert. Seit den früheren 20er Jahren weilt nun der Gesangverein Alfeld 1852 im Gasthaus „Deutscher Hof“, „Hos'n-Gesangverein“ ist Identifikation für den Gesangverein Alfeld 1852. „O Isis und Osiris“ war das letzte Stück in einer Chorprobe im Vereinslokal. Am 14. Oktober begrüßte Wolfgang Blos den Chor zur 1. Singstunde im neuen Vereinslokal Gasthof „Berghof“.
2005 wurde vereinbart die Mitgliedsbeiträge stufenweise anzupassen. Die Beiträge wurden in den Jahren 2005, 2007 und 2009 jeweils um 5 Euro auf somit 30 Euro Jahresbeitrag erhöht. Eine Ära ging zu Ende. Werner Hammerbacher beendete, aus gesundheitlichen Gründen, nach 32 Jahren seine Chorleitertätigkeit beim Gesangverein. Am 3. November verabschiedete sich Werner Hammerbacher bei seiner letzten Singstunde von seinem Chor - 14 Tage später übernahm Karl Holzheimer als sein Nachfolger die Chorleitertätigkeit.
Bei der Jahreshauptversammlung 2006 wurde zur Stimmbildung Inge Dirsch aus Nürnberg engagiert. Für Einsingübungen 10-15 Minuten und zur Unterstützung des Chorleiters während der Chorprobe wurde eine Gage von 45 Euro pro Chorprobe vereinbart. Die jeweils anwesenden Sänger haben je 2 Euro dafür in eine getrennte Kasse bezahlt, der Rest wurde aus der Vereinskasse beglichen. Für die musikalische Umrahmung des Festkommers „200 Jahre Wiedervereinigung“ in der Lindenschänke sorgten neben dem Gesangverein Alfeld 1852 der Gesangverein Liederkranz Alfeld, die Alfelder Moidla, die Bläsergruppe des Posaunenchors Alfeld und die Alfelder Musikanten. „Auch die Alfelder Chöre sind wiedervereinigt“ zitierte die Hersbrucker Zeitung anlässlich der Feiern zur 200-jährigen Wiedervereinigung mit dem Tag des Liedes. Beide Alfelder Gesangvereine unter Karin Lehnerer gestalteten bühnenreif den Chor der Gefangenen aus „Nabucco“ und die irische Weise „Nehmt Abschied Brüder“ von Karl Holzheimer geleitet. Die Alfelder Musikanten und der Posaunenchor Alfeld umrahmten mit volkstümlichen Beiträgen. Karl Holzheimer gab seinen Rücktritt nach der Serenade bekannt. In seinem Garten in Förrenbach hatte er beide Chöre zu einem Abschiedsfest eingeladen.
Ende September besichtigte Wolfgang Blos zusammen mit Jens Birnbach das Evang. Gemeindehaus, die St. Bartholomäus-kirche und den Platz unter den vier Linden. Am Gasthof „Berghof“ stellte sich Jens Birnbach dem Chor vor, die anwesenden Sänger fassen anschließend einen einstimmigen Beschluss über Jens Birnbach als neuen Chorleiter.
Im Rahmen von „Bayern 1 unterwegs” gestaltete im März 2007 der Gemischter Chor Alfeld unter Leitung von Jens Birnbach mit „My Lord, what a morning“ die Liveübertragung aus der Lindenschänke am Gasthof „Berghof“ mit aus. Moderiert wurde die Sendung von Jürgen Lassauer. Das Projekt unter dem Namen „Hits aus 500 Jahren“ startete am 31. März und mündete in vier Konzerte in Alfeld, Hartmannshof, Nürnberg und Pilsach. Das Repertoire bestand aus berühmten Chorwerken der geistlichen Musik über bekannte Opernchorwerke bis hin zum Musical und Gospel. Das Konzert wurde mit Lichteffekten und Filmen unterstützt. Das Programm wurde von einem Moderator welcher als Zeitgeist auftrat moderiert. Bei der „Consumenta“ in Nürnberg auf der NN-Showbühne „ZeitungsZeit“ präsentierte das Chorprojekt Alfeld Ausschnitte aus dem Programm „Hits aus 500 Jahren“
Ein neues Chorprojekt „Wiener Melange“ startete im Mai 2008. Bei der Serenade unter den Linden drehte sich alles um die musikalische Weltstadt Wien und
seine Musik. Im Juli organisierte Jens Birnbach den dreitägigen Vereinsausflug zu den wichtigsten Stationen im Lebenslauf des Barockmusikers Johann Sebastian Bach. Im Herbst trennte man sich dann
von Chorleiter Jens Birnbach, nachdem er nur noch an Projekte interessiert war aber für das „alltägliche Geschäft“ kein Interesse mehr zeigte.
Im November 2008 konnte man Melanie Imhof aus Winkelhaid als neue Chorleitung gewinnen. An der Sing- und Musikschule in Kronach machte sie ihre Ausbildung mit dem Abschluss als Leiterin im Laienmusizieren. Anschließend studierte Melanie Imhof in Weimar Lehramt für Musik an Gymnasien sowie Elementare Musikpädagogik.
Bei der Serenade unter den Linden 2009 unter dem Motto „Puszta, Paprika & Piroschka“ hatte sich der Verein diesmal die Kultur, Folklore und Zigeunermusik Ungarns vorgenommen habe. So wurden auch ungarische Weine und Suppen kredenzt und in den Chorproben die ungarische Aussprache von Andrea Drevenka erläutert. Am 11. Dezember verstarb unser langjähriger Chorleiter Werner Hammerbacher. Mit seiner außerordentlichen Musikalität, seinem Können und seiner hohen Kompetenz im Umgang mit seinen Sängern hat er unseren Verein über einen langen Zeitraum gestaltet und geprägt. In den mehr als drei Jahrzehnten seines Wirkens hat er es verstanden, unseren Chören viel Verständnis für Musik nahezubringen. Werner Hammerbacher hat mit großem Engagement und viel Initiative unsere Vereinsgeschichte um außerordentliche Höhepunkte bereichert. Sein Schaffen ist uns Verpflichtung und Ansporn. Wir werden ihm immer ein ehrendes Gedenken bewahren.
„Bühne frei unter den Linden“ lautete das Motto der Serenade 2010 des Gesangvereins Alfeld. Wegen der Schafskälte war aber statt kühlem Bier vor allem Glühwein bei den Zuhörern beliebt. Auf die Bühnen der Operetten und Musicals entführten die Mitwirkenden die Zuhörer. Chorleiterin Melanie Imhof, begeisterte mit ihrem Soloauftritt „Ich gehör nur mir“ aus „Elisabeth“.
Bei der Jahreshauptversammlung 2011 gab Wolfgang Blos einen Abriss seiner 7jährigen Amtszeit, die hauptsächlich von ständigen Chorleiterwechseln geprägt war. Peter Windsheimer wurde zum neuen 1. Vorsitzenden und Norbert Richthammer als seinen Stellvertreter gewählt. Im Frühjahr machte sich der Verein erneut auf Chorleitersuche. Melanie Imhof beendete, aus privaten und beruflichen Gründen, nach zwei erfolgreichen Jahren ihre Tätigkeit beim Gesangverein.
Bereits Ende März 2011 übernahm dann Organist Walter Wiener aus Heldmannsberg die Chorleitung. Der Vereinsausflug im Oktober ging in das Bayerische Brauereimuseum nach Kulmbach und in den Felsengarten Sanspareil unterhalb der mittelalterlichen Hohenzollernburg Zwernitz.
Ein Bilderbuchwetter 2012 bei hochsommerlichen Temperaturen hatte der Männer- und gemischte Chor des Gesangvereins 1852 Alfeld unter Walter Wiener, der zur traditionellen Serenade unter den Linden eingeladen hatte. Im Juli kam man in einer übereinstimmenden Meinung in der Vorstandschaft, den Chorleiter Walter Wiener zu entlassen.
Bereits im Oktober 2012 präsentierte der 1. Vorsitzende Peter Windsheimer Susanne Pflaumer aus Hohenstadt als Nachfolgerin für die Chorleitung. Erstmals in der Geschichte des Chores hat der traditionsreiche Männergesangverein eine Frau in seinem Vorstand. Bei der JHV 2013 wurde Verena Beck aus Schupf zur 2. Vorsitzenden gewählt. Neuer Schwung im Gesangverein - die positive Resonanz bei der Serenade und beim Weihnachtskonzert 2013 unterstreicht die qualifizierte und professionelle Chorarbeit von Susanne Pflaumer.
„Fernweh unter den Linden“ war das Motto der Serenade 2014. Anscheinend spielte aber auch Heimweh eine Rolle an diesem liederreichen Abend unter Alfelds beliebtem Naturdenkmal. Seit dem 08. Oktober ist der Gesangverein auch im Facebook unter www.facebook.com/Gesangverein.Alfeld erreichbar. Die Seite dient hauptsächlich zur Information über aktuelle Veranstaltungen.
Am 25. Oktober 2015 wurde das Volksmusikzentrum eingeweiht. Mitgestaltet wurde der Gottesdienst vom Posaunen- und Kirchenchor sowie vom Gesangverein 1852 Alfeld und vom Liederkranz Alfeld.
Doppelkonzert zur Passionszeit im Frühjahr 2016. In der Kirche St. Willibald in Fürnried und in der Klosterkirche St. Peter in Kastl gab das Collegium Musicum Hersbruck mit dem Kirchenchor
Fürnried und dem Gesangsverein Alfeld 1852 ein Konzert unter der Gesamtleitung von Susanne Pflaumer. Das künstlerisch gestaltete Programm bot Chorwerke von Heinrich Schütz, Felix,
Mendelssohn-Bartholdy, Christian Heinrich Rincke und Franz Schubert. Vokalsolisten waren Bianca Kölbel und Daniela Kohl-Czertzick (Soprane), Michael Ruf (Tenor) und Wolfgang Pöhner (Bass) und an
der Orgel Johannes Raab.
Tag des Liedes in Alfeld. Mit den drei einheimischen Ensembles Posaunenchor Alfeld unter Karin Lehnerer, Gesangverein Alfeld unter Susanne Pflaumer (Gruppenchorleiterin) und Liederkranz Alfeld
unter Ulrike Bauer sowie den Gastchören MGV Concordia Förrenbach unter Leonhard Ehras, Liedertafel Kainsbach unter Robert Merkl, Sängerbund Thalheim unter Josef Segerer und MGV Schwend/Kastl,
geleitet von Wolfgang Herdegen platze das Volksmusikzentrum aus allen Nähten. Die neue Vereinskleidung von der Fa. Murk Wachenroth kam bei der Serenade „Kinder wie die Zeit vergeht“ zu ihrem
ersten Einsatz.
Beim Sängerkreistag 2017 in Schwend wurden erstmals ehrenamtliche Vorstandsmitglieder für ihre langjährige Tätigkeit vom Sängerkreis Hersbruck geehrt. Für den Gesangverein Alfeld waren dies
Thomas Niebler und Ernst Maul jeweils für 15 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit in der Vorstandschaft. Bereits zum 40. Mal wurde die traditionelle Serenade unter den Linden ausgerichtet. Unter dem
Motto „Der Liebe bunte Flügel“ konnte das Konzert nach den letzten beiden Jahren, in denen witterungsbedingt in die Bartholomäuskirche und Volksmusikzentrum ausgewichen werden musste, erstmals
wieder unter freiem Himmel stattfinden.
Bei der ersten Chorprobe im Sängerjahr 2018 verabschiedete Peter Windsheimer Susanne Pflaumer und begrüßte den neuen Chorleiter Roland Nitzbon, für den gleich zum Einstand ein
ereignisreiches Jahr beginnen sollte. Gleich vier Mal, Bürgermeister Karl-Heinz Niebler (60), Vereinswirt Georg Maul (60), Reinhard Maul (80) und Georg Lindner (85), wurde der Männerchor zu
Geburtstagsständchen eingeladen. Neben der Serenade unter den Linden und dem „Tag des Liedes“ in Schwend, dem Humoristischer Liederabend vom Gesangverein Liederkranz reiste der Gesangverein
Alfeld zum gemeinsamen Konzert mit dem Collegium Musicum Hersbruck nach Unterkrumbach und war Gast im Schloss Ratibor beim Gesangverein Fidelio in Roth. Beim Vereinsabend im November wurde Werner
Pilhöfer für 60 Jahre Singen im Chor mit der goldenen Ehrennadel und Urkunde vom FSB und DCV (Deutscher Chorverband) geehrt.
Höhepunkt im Sängerjahr 2019 war der Vereinsausflug zum 24. Chorfest des Fränkischen Sängerbundes. Mit 39 Mitgliedern, darunter 27 Sänger*innen reiste der Gesangverein Alfeld ins oberpfälzische
Weiden. Beim 135jähriges Vereinsjubiläum des Liederkranz Kucha, gesellten sich am Ende der Liedbeiträge des Männerchores die Sänger vom „Liederkranz Alfeld“, um mit ihren Chorleitern
stimmgewaltig das „Albachtal-Lied“ anzustimmen. Die Idee von Chorleiter Roland Nitzbon ein Oktoberfest abzuhalten wurde in Form einer 80er Party im Volksmusikzentrum erfolgreich umgesetzt. Die
neugegründete Rockband „Rooftop“ unter Martin Pirner wurde für diesen Abend engagiert.